- Hengsbach
- Hẹngsbach,1) Franz, katholischer Theologe, * Velmede (heute zu Bestwig) 10. 8. 1910, ✝ Essen 24. 6. 1991; wurde 1937 zum Priester, 1953 zum Bischof geweiht und Weihbischof in Paderborn. 1957 zum ersten Bischof des neu gegründeten Bistums Essen ernannt (seit 1988 auch Kardinal), amtierte Hengsbach bis Februar 1991, nachdem Papst Johannes Paul II. sein 1985 eingereichtes Rücktrittsgesuch nicht angenommen hatte. Als »Ruhrbischof« erlangte der theologisch konservative Hengsbach durch sein mit dem Ruhrbergbau (v. a. in dessen Strukturkrise Ende der 50er-Jahre) verbundenes sozialpolitisches Engagement weit über sein Bistum hinaus Popularität.Zeugnis u. Dienst. Zum 70. Geburtstag von Bischof Dr. Franz H., hg. vom Domkapitel zu Essen (1981).2) Friedhelm, katholischer Theologe, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, * Dortmund 15. 7. 1937; seit 1957 Jesuit; Studium der Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften; 1967 Priesterweihe; 1977-82 Lehrbeauftragter, ab 1985 Professor für Christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main; seit 1992 dort Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Institutes für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik; befasst sich mit den Themen Zukunft der Arbeitsgesellschaft, Verbindung von Erwerbssystem und sozialer Sicherung, politische Wirtschaftsethik, Theorie demokratiefähiger Marktwirtschaften.Werke: Die sympathische Gesellschaft. Eine politische Auslegung des Evangeliums (1984); Strukturentgiftung. Kirchliche Soziallehre im Kontext von Arbeit, Umwelt, Weltwirtschaft (1990); Wirtschaftsethik. Aufbruch, Konflikte, Perspektiven (1991); Abschied von der Konkurrenzgesellschaft. Für eine Ethik der Kooperation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (1995); Die andern im Blick. Christliche Gesellschaftsethik in den Zeiten der Globalisierung (2001).
Universal-Lexikon. 2012.